Der Teller wurde aus klarem, farblosem, leicht graugelblichem Glas in einer geschlossenen Form geschmolzen: Sein Boden ist flach mit kleinem Standring, die Wandung ist leicht gewölbt und geht über in einen weit ausladenden Rand mit überhängender, nach unten geneigter Kante. Hier wird der Blick sogleich auf die beiden Griffplatten gelenkt: Der Glashandwerker hat es nicht nur bei ihrer kunstvoll geschweiften Form belassen, sondern sie zusätzlich auf ihrer Unterseite mit einem Facettenschliff versehen. Gleichfalls wurden die Oberseite der überhängenden Kante sowie die gesamte Außenseite des Tellers mit einem eingeschliffenen Dekor verziert.
Die Mitte der Oberseite trägt zudem eine kreisförmige Schliffrille um einen vertieften Punkt. Darüber hinaus betonen zwei geschliffene, erhabene Stege auf der Innenseite des Tellers seine Form: Der Steg erste markiert den Knick zwischen dem Rand und der überhängenden Kante, der zweite den Übergang vom Rand zur Wandung.
Der zu ca. 85 Prozent erhaltene Teller musste aus Fragmenten wieder zusammengesetzt werden. Seine Oberfläche ist trüb, innen irisierend und leicht korrodiert. Bei aufmerksamer Betrachtung sind auf der Innenseite Polierspuren erkennbar.
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