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Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg Keltische Münzen [SV-453]
Quadrans des Münzmeisters Germanus Indutilli Libertus (Sparkassenverband Baden-Württemberg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Sparkassenverband Baden-Württemberg / Caroline Schmuck (CC BY-NC-SA)
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Quadrans des Münzmeisters Germanus Indutilli Libertus

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Beschreibung

Dieser Quadrans ähnelt den Quadrans aus Lugdunum zwar sehr, wurde aber von dem keltischen Stamm der Treverer geprägt.

Der Avers zeigt einen unbärtigen Männerkopf nach rechts mit Tänie (Stirnband) oder Diadem und einer im Nacken gebundenen Haarrolle. Er trägt keinen Lorbeerkranz und unterscheidet sich von den Vorbildern aus Lugdunum. Es handelt sich hierbei wohl um den Idealtyp eines gallischen Fürsten und lehnt sich damit an die alten keltischen 'Häuptlingsmünzen' an. Der römische Münzfuß sorgte aber für eine größere Verbreitung im europäischen Raum als ihn die alten keltischen Münzen hatten.

Auf dem Revers ist ein nach links stürmender Stier abgebildet, der seinen Kopf zum Stoß absenkt. Über dem Stier befindet sich der Name GERMANVS, dessen Titel im Abschnitt der Münze fortgesetzt wird: INDVTILLI L(IBERTVS) – der Freigelassene Sklave des Indutillus.

Der Name Indutillus dürfte der Name eines Galliers gewesen sein: Auf gallischen Inschriften findet sich häufig der Wortstamm Indu- und die latinisierte Endung -illus wurde gallischen Namen häufig angehängt um sie zu latinisieren. Dieser Indutillus war vermutlich ein gallischer Fürst, der in Verbindung mit den Römern stand und das römische Bürgerrecht erhalten hatte und entsprechend nach römischer Sitte Liberti (Freigelassene) wie Germanus haben konnte. Im imperium romanum bestand häufig ein enger Kontakt zwischen keltischen Eliten und dem römischen Machtapparat, wodurch keltische Fürsten das römische Bürgerrecht erhalten konnten und in lokalem oder regionalem Rahmen ihre Stellung halten konnten. Ganz wie bei den Römern konnten die Liberti für ihre vormaligen Herren wichtige Verwaltungsaufgaben übernehmen. Germanus Indutilli Libertus – also der Gallier oder Germane namens Germanus, der ein Sklave des Galliers Indutillus war und von diesem freigelassen wurde – dürfte also der Münzmeister dieser Prägung gewesen sein, der im Auftrag seines früheren Herrn Indutillus die Münzprägung verwaltete. Auch wenn diese Münze von einem keltischen Stamm in Auftrag eines keltischen Fürsten geprägt worden sein dürfte, ist dennoch davon auszugehen, dass Kaiser Augustus diese Münzprägung bekannt gewesen sein dürfte oder er Indutillus vielleicht sogar mit dieser beauftragt hat.

Material/Technik

Bronze / Prägung

Maße

Durchmesser: 17,2 mm; Gewicht: 2,39 g

Literatur

  • Hugo W. Doppler, (1967): Ãœber die GERMANVS INDVTILLI L-Prägung, in Schweizer Münzblätter Bd. 17/ Heft 67. Lausanne, S. 90–94
Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg

Objekt aus: Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg

Die Münzsammlung des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg gehört zu den bedeutendsten in der Bundesrepublik Deutschland. Seit 1983 wurde sie...

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