Wenngleich lange nach dem Ende der Reichsunmittelbarkeit Isnys Anfang des 19. Jahrhunderts angefertigt, nimmt diese Schützenmedaille von 1906 in mehrfacher Hinsicht Bezug auf die reichsstädtische Prägetätigkeit aus dem 16. Jahrhunderts: Nach Art der Talerserie von 1538 ist auf der Vorderseite ein gekröntes Brustbild nach rechts zu sehen – hier nun allerdings anstelle Kaiser Karls V. der württembergische König Wilhelm II., der durch die innere Umschrift identifiziert wird: GVILIELMVS II. REX WÜRTT(EMBERGIAE). In der äußeren Umschrift ist ein Vers aus dem Matthäusevangelium zu lesen: REDDITE QVAE SVNT CAESARIS CAESARI ET QUAE DEI DEO (Mt. 22,21: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist). Die Rückseite zeigt das reichsstädtische Wappen (einen gekrönten Adler, der mit einem Hufeisen in einem Schild belegt ist), umgeben von der an das moderne Prägedatum angepassten Umschrift: MONETA CIVITATIS ISNENSIS 1906; in der äußeren Umschrift steht ein weiterer Bibelvers: SVB VMBRA ALARVM TVARVM ABSTRUDE ME (Ps. 36,8: Unter dem Schatten deiner Flügel birg mich).
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch die Sparkassen-Finanzgruppe Baden-Württemberg ermöglicht.
[Nicolas Schmitt]
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