Die Kolonisten aus dem griechischen Achaia, die um 733 v. Chr. an der Stiefelsohle der italischen Halbinsel die Stadt Kroton gründeten, folgten dabei einem Orakelspruch der Apollon-Priesterin aus dem Heiligtum von Delphi. Die sogenannte Pythia, die sich mit Hilfe aus der Erde strömender Dämpfe in ein hellsichtiges Delirium versetzte, soll bei ihren Weissagungen auf einem Dreifuß gesessen haben, einem dreibeinigen Gestell, das im antiken Griechenland ein profanes Kochutensil ebenso wie ein aus wertvollen Materialien gefertigtes, kunstvoll verziertes Wertobjekt sein konnte. Der Dreifuß, den die Menschen von Kroton auf ihre Münzen prägen ließen, um an die Gründungslegende ihrer Stadt zu erinnern und den Gott Apollon zu ehren, gehört mit seinen Löwenfüßen und den großen Griffen eindeutig zu den aufwändigen Exemplaren.
(Sonja Kitzberger)
Vorderseite: Dreifuß, links ein Reiher.
Rückseite: Tintenfisch.
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