Die Kunstgewerbeschule, 1869 gegründet, bildete Fachkräfte in den Bereichen „Möbelindustrie; [...] Modellieren und Holzschnitzen; [...]; dekorative(s) Kunstgewerbe; [...] (und) Ziselieren“ aus. Im Zeitraum vom 1888 bis 1891 verlieh die Schule jährlich Preismedaillen an ihre Schüler, insgesamt 18 Goldmedaillen.
Solch eine goldene Preismedaille befindet sich heute auch im Besitz des Landesmuseums Württemberg. Auf der Vorderseite verweist eine Umschrift auf König Karl von Württemberg, dessen bärtiger Kopf nach rechts dargestellt ist. Die Rückseite ziert ein sitzender junger Mann nach links gewandt, eine prächtige Kanne in der Hand, an der er arbeitet. Ihn umgeben ein Leuchter, ein Hammer, Zirkel, Lineal und eine Malerpalette mit Pinseln.
An dieser Medaille waren verschiedene Künstler beteiligt: So stammt die Vorderseite vom großherzoglich hessische Hofmedailleur Christian Schnitzspahn aus Darmstadt, die Rückseite jedoch wurde vom württembergischen Hofmedailleur Karl Schwenzer und dem Bildhauer Karl Kopp hergestellt, der selbst an der Kunstgewerbeschule tätig war.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch die Gitta-Kastner-Stiftung gefördert.
[Despina Petridou-Müller]
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