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Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg Württembergische Münzen [SV-524]
Billon-3-Kreuzer aus dem Königreich Württemberg von 1808 (Sparkassenverband Baden-Württemberg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Sparkassenverband Baden-Württemberg / Caroline Schmuck (CC BY-NC-SA)
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Billon-3-Kreuzer aus dem Königreich Württemberg von 1808

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Beschreibung

Diese 3-Kreuzer-Münze, deren Wert im Abschnitt des Avers mit der Inschrift III KREUZER angegeben ist, ist laut der Legende des Avers eine KONIGL(ICH) WURT(TEMBERGISCHE) SCHEIDEMUNZ(E). Der Münzherr dieser Prägung war König Friedrich I. von Württemberg, dessen Monogramm auf dem Avers abgebildet ist.

Scheidemünzen waren Kleinmünzen, die Käufer und Verkäufer bei einem Geschäft mit kleineren Wertdifferenzen friedlich „scheiden“ sollten – was mit Großsilbermünzen nicht in allen Fällen möglich war. Seit dem 16. Jh. ist der Begriff Scheide- bzw. Schiedsmünze bekannt und seit dem 18. Jh. ist auf solchen Münzen innerhalb des Heiligen Römischen Reichs die Angabe „Scheidemünz“ aufgeprägt. Allerdings war bereits von Beginn an die Ausgabe von Scheidemünzen problembehaftet: Ihr Nennwert soll ihrem Realwert möglichst nah sein, jedoch stellte die Prägung kleiner Nominale im Verhältnis zu ihrem Wert einen größeren Arbeitsaufwand dar und war somit teurer. Um die höheren Produktionskosten auszugleichen wurde der Realwert der Scheidemünzen verringert z.B. durch geringhaltigeren Silberlegierungen wie Billon – eine Kupfer-Silber-Legierung mit einem max. 50% Anteil an Silber. Aus dieser Legierung wurde auch diese Münze geprägt.

Auf dem Revers ist ein runder, mit einer Königskrone bekrönter Wappenschild dargestellt, dem das königlich württembergische Herzschild aufgesetzt ist: Heraldisch rechts das Stammwappen des Herzogtums Württemberg (drei Hirschstangen übereinander), heraldisch links das alte Wappen der Hohenstaufen und einstige Wappen des Herzogtums Schwaben (3 schreitende Löwen übereinander). Darunter ein Palmzweigkranz. Im Abschnitt des Revers befindet sich die Jahreszahl 1808.

Vergleicht man dieses königliche Wappen Friedrichs mit dem vorherigen herzoglichen oder kurfürstlichen, fällt die Veränderung des Herzschildes des württembergischen Herrscherhauses auf: Der Herzschild der Herzöge von Württemberg zeigte „nur“ das württembergische Stammwappen (drei Hirschstangen übereinander). Nach der Erhebung des Herzogtums Württemberg zum Kurfürstentum 1803 im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses wurde die Funktion des Reichssturmfähnrichs, die die Herzöge von Württemberg inne hatten, wurde zum Erzamt des Reichsbannerträgers aufgewertet. Dies reflektierte sich im „neuen“ Herzschild, das von nun an gespalten war und heraldisch rechts die Reichssturmfahne (eine Fahne mit Schwenkeln, belegt mit einem Adler) zeigte – die zuvor nur ein Bestandteil des Familienwappens war – und heraldisch links das württembergische Stammwappen (drei Hirschstangen übereinander). 1806, nur wenige Jahre später, wurde Württemberg zu einem souveränen Königreich erhoben und das Wappen Friedrichs I. von Württemberg veränderte sich abermals: Nachdem Württemberg nun souverän war und kein Kurfürstentum mehr unter dem deutschen König bzw. dem römischen Kaiser mehr war, wurde die Reichsturmfahne als Insigne des vormaligen Kurfürsten von Württemberg wieder aus dem Herzschild entfernt. Stattdessen zeigt der geteilte königlich württembergische Herzschild heraldisch rechts das württembergische Stammwappen (drei Hirschstangen übereinander) und heraldisch links das Wappen des Herzogtums Schwaben (3 schreitende Löwen übereinander) – besser bekannt als das Adelsgeschlecht der Staufer im Hochmittelalter. Der Einzug dieses Wappens der Staufer zeugt von einem Anspruchsdenken König Friedrichs I. von Württemberg, sich als Nachfolger der Staufer darzustellen.

Material/Technik

Billon / Prägung

Maße

Durchmesser: 18,4 mm; Gewicht: 1,25 g

Karte
Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg

Objekt aus: Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg

Die Münzsammlung des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg gehört zu den bedeutendsten in der Bundesrepublik Deutschland. Seit 1983 wurde sie...

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