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Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg Württembergische Münzen [SV-528]
20 Kreuzer von König Friedrich I. von Württemberg (Sparkassenverband Baden-Württemberg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Sparkassenverband Baden-Württemberg / Caroline Schmuck (CC BY-NC-SA)
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20 Kreuzer von König Friedrich I. von Württemberg

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Beschreibung

Diese Münze zeigt auf dem Avers die nach links blickende Büste des Münzherrn, der von der deutschsprachigen Legende genannt wird: FRIEDRICH I. KOENIG VON WÜRTTEMB(ERG). Unterhalb des Halsausschnittes befindet sich die Signatur des Stempelschneiders I(OHANN) L(UDWIG) W(AGNER).

Auf dem Revers ist ein runder, mit Palmzweigen bekränzter Schild abgebildet, dem eine Girlande umgelegt und der mit einer Königskrone bekrönt ist. Dem Schild ist das Herzschild des Wappens des Münzherrn aufgesetzt: Heraldisch rechts das Stammwappen des Herzogtums Württemberg (drei Hirschstangen übereinander), heraldisch links das alte Wappen der Hohenstaufen und einstige Wappen des Herzogtums Schwaben (3 schreitende Löwen übereinander). Unterhalb des Wappenschildes befindet sich die Jahreszahl 1810. Anhand der Legende des Avers, dem abgebildeten Herzschild auf dem Revers und der Jahreszahl kann der Münzherr eindeutig als König Friedrich I. von Württemberg identifiziert werden.

Vergleicht man das königliche Wappen Friedrichs – dessen Herzschild auf dieser Münze zu sehen ist – mit dem vorherigen herzoglichen oder kurfürstlichen, ist die Veränderung des Herzschildes des württembergischen Herrscherhauses gut nachzuvollziehen: Der Herzschild der Herzöge von Württemberg zeigte „nur“ das württembergische Stammwappen (drei Hirschstangen übereinander). Nach der Erhebung des Herzogtums Württemberg zum Kurfürstentum 1803 im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses wurde die Funktion des Reichssturmfähnrichs, die die Herzöge von Württemberg inne hatten, wurde zum Erzamt des Reichsbannerträgers aufgewertet. Dies reflektierte sich im „neuen“ Herzschild, das von nun an gespalten war und heraldisch rechts die Reichssturmfahne (eine Fahne mit Schwenkeln, belegt mit einem Adler) zeigte – die zuvor nur ein Bestandteil des Familienwappens war – und heraldisch links das württembergische Stammwappen (drei Hirschstangen übereinander). 1806, nur wenige Jahre später, wurde Württemberg zu einem souveränen Königreich erhoben und das Wappen Friedrichs I. von Württemberg veränderte sich abermals: Nachdem Württemberg nun souverän war und kein Kurfürstentum mehr unter dem deutschen König bzw. dem römischen Kaiser mehr war, wurde die Reichsturmfahne als Insigne des vormaligen Kurfürsten von Württemberg wieder aus dem Herzschild entfernt. Stattdessen zeigt der geteilte königlich württembergische Herzschild heraldisch rechts das württembergische Stammwappen (drei Hirschstangen übereinander) und heraldisch links das Wappen des Herzogtums Schwaben (3 schreitende Löwen übereinander) – besser bekannt als das Adelsgeschlecht der Staufer im Hochmittelalter. Der Einzug dieses Wappens der Staufer zeugt von einem Anspruchsdenken König Friedrichs I. von Württemberg, sich als Nachfolger der Staufer darzustellen.

Der Revers gibt darüber hinaus auch Auskunft über den Wert der Münze. Im Abschnitt befindet sich die Wertangabe 20 (KREUZER). Die Legende des Revers NACH DEM CONV(ENTIONS) FUSS weist darauf hin, dass diese 20 Kreuzer nach der Münzkonvention von 1753 geprägt wurden. Diese Münzkonvention begann mit dem Zwanzigguldenmünzfuß, den Österreich 1750 einführte. Nach diesem Münzfuß sollten 10 Taler aus der Kölner Mark geprägt werden, die seit 1524 mit der Esslinger Reichsmünzordnung die wichtigsten Gewichtsgrundlage für die Münzprägung darstellte und etwa 234 g wog. Der Geltungsbereich dieses Münzfußes und entsprechend der an ihm ausgerichteten Münzprägungen wurde 1753 durch eine Konvention (Vereinbarung) mit Bayern erweiterte, wonach der neue österreichische Münzfuß auch in Süddeutschland galt. So wurde der sog. Konventionsmünzfuß in deutschen Landen eingeführt, der im 19. Jh. wieder allmählich an Bedeutung verlor.

Material/Technik

Silber / Prägung

Maße

Durchmesser: 27,9 mm; Gewicht: 6,72 g

Karte
Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg

Objekt aus: Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg

Die Münzsammlung des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg gehört zu den bedeutendsten in der Bundesrepublik Deutschland. Seit 1983 wurde sie...

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