Dies ist eine Silberklippe. Klippen sind Münzen in eckiger Form, häufig viereckig – entweder in quadratischer, rechteckiger oder trapezförmiger Gestalt – , aber auch in anderen mehreckigen Formen. Die Bezeichnung „Klippe“ ist abgeleitet vom skandinavischen Klipping (dt.: mit einer Schere schneiden) und zeigt bereits die Herstellungsart an: Klippen wurden vom Zain, dem barren-, stangen- oder blechförmigen Metallrohling, abgeschnitten statt geprägt. In Notzeiten wurden Klippen auch von Silbergeschirr geschnitten. Diese Klippe ist ein Silberabschlag von einem halben Dukaten. Abschläge wurden mit den Originalstempel einer Prägung hergestellt, aber meist mit einem anderen Metall als für die reguläre Prägung vorgesehen war.
Der Avers zeigt in zwei Perlrahmen eine Stadtansicht Stuttgarts, im Abschnitt befindet sich die Inschrift STUTTGARD. Auf dem Revers befindet sich ebenfalls in zwei Perlrahmen die Inschrift PROSIT DAS NEUE IAHR.
Solche Klippen als Paten- und Neujahrsgeschenken wurden unter den württembergischen Adminstratoren Herzog Carl Rudolph von Württemberg-Neuenstadt und Herzog Carl Friedrich von Württemberg-Oels und Herzog Carl Eugen von Württemberg geprägt, aber nicht von den Landesherren ausgegeben. Verantwortlich waren die Münzbeamten, die die Klieppen auf eigene Rechnung fertigten und an Privatpersonen verkauften.
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