Als Gegenbewegung zum Rokoko setzte sich um 1770 in Europa ein geradliniger Stil durch. Beim Geschirr bestimmten geometrische Formen den Umriß der Gefäße, ihre Henkel und Knäufe, sowie die Muster ihrer Reliefborten. Eine kühle, äußerst delikate Farbigkeit trat in der Bemalung an die Stelle heiterer Buntheit.
Beim figürlichen Porzellan ist inhaltlich und formal eine Hinwendung zur klassischen Antike zu beobachten. In Frankreich entwickeltes Biskuitporzellan, dessen matte Oberfläche dem Marmor gleicht, war der ideale Werkstoff für Reliefs und kleinformatige Statuen, die die Kenntnis klassischer Altertümer verraten.
Die Empfindsamkeit der Zeit läßt sich vor allem an persönlichen Erinnerungsstücken ablesen, die Denkmalcharakter annehmen. Zartfarbige Porträts oder Schattenrisse betonen die gefühlsmäßige Bindung an Freunde und Verwandte. [Dr. Sabine Hesse]
Die Erfassung dieses Objekts wurde durch die Deutsche Digitale Bibliothek im Rahmen des von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geförderten Programms NEUSTART KULTUR ermöglicht.
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