Im Jahr 1363 musste der Fürstbischof von Halberstadt aufgrund finanzieller Probleme sein bisher ausgeübtes Münzprivileg an den Rat der Stadt und das Domkapitel abgeben. Bis 1648 traten beide Institutionen gemeinsam als Münzherren auf. Obwohl dieser Groschen aus der letzten Prägephase Halberstadts auf dem Avers bildlich nur das Domkapitel repräsentiert, war auch der städtische Rat an der Ausmünzung beteiligt. Aus dem Jahr 1617 ist eine Vielzahl an Groschen überliefert, die verschiedene Rückseitenstempel aufweisen: Das Rückseitenmotiv dieser Münze – ein Reichsapfel, der in einem Blätterkreuz endet und als Nominal den Wert 24 (für 1/24 Taler) trägt – verweist womöglich auf den Graveur der städtischen Münzschmiede.
[Vivien Schiefer]
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