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Museum im Schweizer Hof Bretten Sammlung des Museums im Schweizer Hof [95/70]
Luftschutz-Hausapotheke, um 1937 (Stadtmuseum im Schweizer Hof CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum im Schweizer Hof / Linda Obhof (CC BY-NC-SA)
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Luftschutz-Hausapotheke, um 1937

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Beschreibung

Aus der „Brettener Schuhfabrik GmbH“ von Oskar Kinz (1899–1961) stammt eine Luftschutz-Hausapotheke, die aufgrund der drohenden Luftangriffe ab 1939 in jedem privaten wie öffentlichen Luftschutzraum vorhanden sein musste. Diese gehörte zur Standard-Ausstattung einer sogenannten Luftschutzgemeinschaft, die für die Beschaffung von Selbstschutzgerät zuständig war. Unterschiedliche Archivalien aus dem Brettener Stadtarchiv belegen die strikte Verfolgung der Einhaltung geltender Maßnahmen und Zuständigkeiten in Luftschutzangelegenheiten. Neben der Bereitstellung von Spaten, Sand, Einreißhaken, Wasserbehälter, Handfeuerspritzen etc., musste auch für das Vieh im Stall entsprechende Vorsorge getragen werden, indem einer oder mehrere Luftschutz-Veterinärkasten für eintretende Notfälle vorhanden waren. Die Schränke wurden aus Blech angefertigt, um in beispielsweise feuchten Kellern möglichst lange intakt zu bleiben.

Der im Stadtmuseum Bretten aufbewahrte Apothekenschrank verfügt noch über große Teile des durch eine in der Tür eingeklebten Liste aufgeführten, erforderlichen Inhalts. Darunter befinden sich neben üblichem Verbandsmaterial auch Hilfsmittel zur Behandlung von Verletzungen, die durch Luftangriffe verursacht werden konnten, von denen einige noch originalverpackt erhalten sind: ein Emaille-Gefäß zum Anrühren von Tinkturen, eine Glasflasche zur Herstellung einer Natrium Bikarbonat-Lösung, feldgraue Dreiecktücher, ein Riechfläschchen in einer Metallhülse mit einem Menthol-Eukalyptus-Gemisch, Kaliseife, Chloramin-Puder gegen Gelbkreuzhautschäden (verursacht u.a. durch Senfgas), kalziniertes Soda, eine alkalische Augensalbe, eine Röhre intakter Natrium-Bicarbonium Tabletten gegen Phosphorbrandverletzungen, Baldrian-Tinktur und eine alkalische Augensalbe. Einige der Produkte wurden nach deren Beschriftung in der Hof-Apotheke Ludwigsburg angefertigt.

Der Apotheken-Kasten wurde durch die Paul Hartmann, A.-G. Heidenheim/Brenz hergestellt und musste unter Zuteilung einer besonderen Kennnummer durch die Reichsanstalt für Luftschutz genehmigt und zur Nutzung freigegeben werden.

Material/Technik

Kasten: Blech; Inhalt: div. Materialien und Substanzen

Maße

H 50cm; B 37 cm; / 14 cm

Museum im Schweizer Hof Bretten

Objekt aus: Museum im Schweizer Hof Bretten

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