Am 5. August 1908 um 7.51 Uhr landete das vierte Luftschiff "LZ 4" des Grafen Ferdinand von Zeppelin auf einer Wiese bei Echterdingen - ungeplant. Es war die zweite ungeplante Zwischenlandung dieser Fahrt, die selbst schon ein Weltereignis war: die erste 24-Stunden-Fahrt eines Zeppelins überhaupt. Ein Motorschaden musste behoben werden. Man erhoffte sich Hilfe vom nahen Daimler-Werk. Wie auch zuvor bereits um sechs Uhr morgens bei der Fahrt über Stuttgart, so liefen auch hier alsbald zehntausende Menschen zusammen, um das Ereignis zu bestaunen. Die Gesetze des Alltags waren außer Kraft, an Arbeit dachte niemand mehr. Graf Zeppelin und seine Mannschaft wurden hier und jetzt gefeiert. Plötzlich, kurz vor 15 Uhr, zieht ein Gewitter auf. Eine Windböe trifft seitlich auf das 136 m lange und 13 m hohe Luftschiff. Die Notverankerung hält dem nicht Stand. Der mit Wasserstoffgas gefüllte Zeppelin wurde angehoben, drehte sich, wurde einige hundert Meter abgetrieben, streifte Obstbäume und geriet in Brand. Nach 15 Sekunden blieb nur noch ein bizarres Skelett übrig. Glücklicherweise kam niemand zu Tode. Wrackteile des Luftschiffes wurden von Schaulustigen als Souvenir eingesammelt.
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