Das Ölgemälde von Rudolf Epp (1834-1910) zeigt in der Bildmitte eine mit einem blauen Kleid und weißer Schürze bekleidete Frau, die vor einem mit weißen Vorhängen versehenen Fenster steht und einen Brief liest. In der Bildhälfte ein roter Sessel, eine Kommode, auf der verschiedene Bilder und ein Blumenstrauß stehen. Darüber ein Spiegel. Die andere Bildhälfte nehmen das schon erwähnte Fenster, sowie ein roter Sessel ein. Im Vordergrund sieht man den Parkettboden. Signiert und datiert in der rechten unteren Bildecke „R.Epp 09“. In der Mitte der Breitseite des Rahmens ein Schildchen „Rudolf Epp (1834-1910)“.
Der berühmteste Maler aus Eberbachs Vergangenheit, Rudolf Epp (1834 – 1910,) ist in der Sammlung des Museums mit großen Gemälden vertreten, kann aber aus Platzmangel nur zeitweise gezeigt werden. Er entstammte einer Eberbacher Maurer- und Tüncherfamilie. Er hatte in Karlsruhe an der neugegründeten Akademie studiert und sich dann 1863 als Genremaler in München niedergelassen. Er malte alpenländische, bäuerliche Szenen und war ein gesuchter Porträtist, dem großer Erfolg beschieden war. Im „Liebesbrief“ von 1909 griff er auf ein Thema der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts zurück, übersetzte es aber in die eigene Zeit. Das Bild der vor einem Fenster stehenden Frau, die einen Brief liest, ist von impressionistischen Licht erfüllt. Epps Person und sein Werk wurden 2018 in einer umfassenden Ausstellung hier im Museum gewürdigt.
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