Die Stuttgarter Kunstkammer bewahrte wenige Objekte aus kirchlichem Kontext. Für die Aufnahme sakraler Gegenstände spielte deren ursprüngliche Funktion eine untergeordnete Rolle. Vielmehr wurden sie aufgrund ihrer kunstvollen Ausfertigung, faszinierenden Materialität oder aus naturkundlichem Interesse gesammelt. Nur einzelne Objekte dienten der Erinnerung an die lutherisch geprägte Familientradition.
Auf dem Bronzerelief ist eine alttestamentliche Szene aus dem fünften Kapitel des Buches Esther abgebildet: Die schöne Esther kniet vor ihrem Ehemann, König Ahasver, nieder und gesteht ihm ihre jüdische Herkunft. Der König streckt sein goldenes Zepter als Zeichen der Gnade nach ihr aus. Begleitet wird Esther von ihren Dienerinnen.
Das Relief kam 1729 mit der Übernahme der Neunstädter Sammlung in die Kunstkammer.
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