Die Scheibe zeigt das Nagolder Wappen mit einem Engel als Schildhalterfigur von einer Rahmenarchitektur umgeben.
Der horizontal in zwei Felder geteilte Schild zeigt oben einen mit Dreiecksmuster und Zierborte versehenen silbernen Bereich, unten ein rotes, schwarzgegittertes und fein damasziertes Feld. Der Nagel ist nicht in das Wappen eingefügt. Das Wappen befindet sich auf einem grünen ornamentierten Sockel, der rechts die Inschrift trägt: ''Nageltt Wappen 1.6.0.9. Jar''. Über jeweils rubinroter Basis auf halbkreisförmigen Sockel vor massigen, blau und rot gehaltenen Pfeilern sind die Figuren der Apostel Petrus und Paulus in goldfarbenen, blau und schwarz gefassten Gewändern dargestellt. Auf den Pfeilern mit ionischen Kapiteln ruht ein mächtiger, rubinrot gehaltener Architrav, der die Gestalt der Schildhalterfigur hinterfängt. Diese Figur ist in den Farben Gold, Rot und Blau wiedergegeben. Der gestaffelt formulierte Architrav trägt über seiner erhöhten Fortsetzung in der Mitte eine Rollwerkkartusche mit der Inschrift: ''VERBUM DOMINI MANET IN AETERNUM''. Sie wird von zwei Wappenschilden in die Mitte genommen. Auf dem linken ist ein ankerähnlich gestaltetes Emblem zusammen mit den Buchstaben ''G'' und ''B'', auf dem rechten Zirkel und Rasiermesser (den Handwerkszeichen der Zirkel- und der Messerschmiede) verbunden mit den Initialen ''H'' und ''S'' zu sehen.
Daneben in den oberen Ecken der Scheibe sind in fast grisailleartiger Darstellung musizierende Putten wiedergeben. Am oberen Rahmen des Fensters ist eine (neuzeitliche) Metallkette mit relativ großen ovalen Gliedern angebracht.
Die Wappenscheibe wurde 1609 von dem wahrscheinlich aus Altensteig gebürtigen Johann Lutz gestiftet. Er war von 1595 bis 1608 Obervogt in Nagold. Von der Wappendecke ist nur noch das linke Stück erhalten.
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