Das ab etwa 1788 in Mode kommende Chemisenkleid zeichnet sich durch eine hohe Taille, einen dünnen, lose herabfallenden Stoff und den Verzicht auf ein Korsett aus. Seinen Namen erhielt es, weil es an eine „chemise“ (frz. ‚Hemd‘) erinnerte. Es ist meist von weißer Farbe, wie auch dieses Exemplar, das außerdem mit Zugschnüren versehene Puffärmel aufweist. Der rechteckige Halsausschnitt, der faltenlose Rock sowie Baumwolle als gewähltes Material sind ebenso charakteristisch für die Zeit des frühen 19. Jahrhunderts, die in der Mode eine an die klassische Antike erinnernde Schlichtheit propagierte.
[Kim Hoffmann]