Diese Medaille ist ein Werk des in Heilbronn wirkenden Medailleurs Walther Eberbach, das mit großer Wahrscheinlichkeit in der Berlin Gießerei Gladenbeck gefertigt worden ist. Es fügt sich ein in eine Reihe zahlreicher Gussmedaillen, mit denen Eberbach unter Anlehnung an die traditionelle Totentanz-Motivik die Gräueltaten im Weltkrieg aufgreifen und satirisch anprangern wollte. Den ereignisgeschichtlichen Hintergrund der Medaille bildet der Luftkrieg deutscher Zeppeline, der ab Ende des Jahres 1914 erstmals auf britische Städte ausgriff und im zweiten dritten Kriegsjahr deutlich verstärkt wurde: Neben Sprengbomben kamen nun zunehmend auch Brandbomben zum Einsatz, die besonders großen Schaden in dicht bebauten Wohnsiedlungen anrichteten. Die Medaille zeigt auf der Vorderseite den Tod neben Zeppelinen, die Bomben auf eine englische Industriestadt abwerfen - versehen mit der Zuschreibung „Der Britenschreck“. Die Inschrift der Rückseite richtet sich direkt an den „Deutschenhasser“ und Mitglied des britischen Kriegskabinetts George Nathaniel Curzon.
Die Erfassung der Medaillen auf den Ersten Weltkrieg wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Nicolas Schmitt]