Diese Tafel, die einst in der Stuttgarter Stiftskirche hing, zeigt die heilige Helena, die Mutter Konstantins des Großen, bei der Auffindung des Kreuzes Christi. Ihren Fund präsentiert sie zwei Männern in der rechten Bildhälfte, die ihr, wie die Schaufeln nahelegen, bei der Bergung geholfen haben. Zu ihren Füßen kniet der Stifter, der Stiftsvikar Johannes Erasmus Kempf von Grinningen. Er ist, wie für Stifterabbildungen auf sakralen Gemälden üblich, stark verkleinert dargestellt. Neben ihm ist sein Wappen zu sehen, das vom Buchstaben K geziert wird. Gemalt wurde das Werk im Jahr 1515, eventuell von Jörg Boden aus Horb. Die Legende hat er dabei von ihrem eigentlichen Handlungsort Jerusalem in eine verfremdete Version des mittelalterlichen Stuttgart verlegt, wie an der Architektur im Hintergrund erkennbar ist.
[Saskia Watzl]