Die Figur des jungen Musikanten mutet an, als wäre er beim Kreistanz aus der Bewegung heraus zu Stein erstarrt. Während des Ausholens mit den beiden Becken setzt er zum Sprung an. Dabei verdreht sich seine Körperachse schraubenförmig. Anzunehmen ist, dass er Teil einer Gruppe von Musizierenden war. Solche spielerisch inszenierten Ensembles von Gartenfiguren schmückten die durchgestalteten Ziergärten des Rokoko-Zeitalters. Neben Musikanten waren die Jahreszeiten, die Allegorien der Künste, Götterzyklen oder maritime Szenen als Themen sehr beliebt. Der Künstler ist wahrscheinlich im Umfeld von Ferdinand Tietz (1708‒1777) zu suchen. Dieser gehörte zu den bedeutendsten Bildhauern des süddeutschen Rokoko und bewältigte seine umfangreichen höfischen Aufträge in Zusammenarbeit mit seiner Werkstatt in Seehof, Trier und Bamberg. Einer dieser Mitarbeiter könnte den Beckenschläger im dritten Viertel des 18. Jahrhunderts geschaffen haben.
Erworben aus Lotto-Mitteln.
[Helena Bair]