Das spätgotische Trinkgefäß gehört zu einem Ensemble von mehreren Doppelbechern aus Maserholz, das seit den 1680er-Jahren in der Württembergischen Kunstkammer bewahrt wurde. Für die Einordnung dieser Antiquitäten in die Kunstkammer spielte außer ihrem Alter das faszinierende Material sowie ihre besondere Form eine Rolle.
Im Spätmittelalter wurden Doppelköpfe im Rahmen repräsentativer Feste genutzt, bei denen das gemeinsame Trinken als Ausdruck von Verbundenheit zelebriert wurde. So konnten mit dem Trank aus einem Doppelbecher Gäste feierlich am Tisch aufgenommen oder die Verbundenheit eines Ehepaares anschaulich gemacht werden. Auf letzteren Zusammenhang dieses Objekts deutet das Allianzwappen im Fuß des kleinen Bechers hin.
[Ingrid-Sybille Hoffmann]