Die Glasmalerei aus dem späten 15. Jahrhundert zeigt das Weltgericht. Christus ist als Richter über die Menschheit auf einer Weltkugel schwebend dargestellt. Von seinem Gesicht gehen eine Lilie als Zeichen der Gnade und ein zweischneidiges Schwert aus. Dieses Schwert symbolisiert das Wort Gottes, von dem im Neuen Testament steht, dass es „scheidet Seele und Geist, geht durch Mark und Bein und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens“ (Hebräer 4,12).
Die Rundscheibe besteht aus Glas, das durch die farbgebenden Materialien Silbergelb und Rotlot geprägt ist. Das Silbergelb verbindet sich dabei nicht wie andere Glasfarben lediglich mit der Glasoberfläche, sondern färbt das Glas komplett ein.
Ursprünglich gehörte die Scheibe zur Ausstattung der Schlosskapelle Neckarsulm, bis sie 1840 in die Königliche Kunstkammer überging.
[Ingrid-Sibylle Hoffmann]