Der Schlussstein eines Kreuzrippengewölbes, vielleicht aber auch Abschluss eines Tür- oder Fensterbogens, zeigt Christus als "Schmerzensmann". Es zeigt ihn mit den Kreuzigungswunden und der Seitenwunde. Seit dem 14. Jahrhundert fand dieses Motiv des leidenden Christus Eingang in die Volksfrömmigkeit Der Schlussstein stammt aus dem Siechenhaus für Männer, das zum Esslinger Katharinenspital gehörte. Es befand sich seit dem Anfang des 14. Jahrhunderts am Fuß des Schenkenbergs an der Grenze zu Mettingen. Hier wurden mit ansteckenden Krankheiten infizierte Patienten möglichst weit entfernt von der übrigen Stadtbevölkerung untergebracht. Die Isolierung der Erkrankten war das damals einzig mögliche Mittel, die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Nachdem Pest und Lepra nicht mehr als Epidemien auftraten, verlor das Haus seine Aufgabe als Quarantänestation. Es diente nun allgemein der Unterbringung Kranker und Armer. Später befand sich das Gebäude in Privatbesitz und wurde 1914 beim Ausbau der Eisenbahn abgebrochen.