Die sog. Große Planetenfolge, eine Reihe von insgesamt sieben Blättern mit den Planetengöttern Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus, Saturn von der Hand des Stechers Jan Saenredam (1565-1607) ist 1596 in der Haarlemer Goltzius-Werkstatt nach den gezeichneten Vorlagen des Meisters entstanden. Der Aufbau der Einzelmotive folgt einem einheitlichen Schema: Der Planetengott steht wie eine Skulptur auf einem Sockel, umgeben von seinen Planetenkindern und den jeweiligen Tierkreiszeichen zugeordnet. Eine lateinische Inschrift am unteren Rand erläutert die Szene. Die Zweizeiler stammen von dem Pädagogen Cornelius Schonaeus (1540–1611), der als Schulleiter in Haarlem selbstverfasste lateinische Theaterstücke zur Aufführung brachte, die sich großer Beliebtheit erfreuten.
Bez. u. "Me Dys [Dijs] commendat facunde gratia lingue,/ Et varias rudibus monstro mortalibus artes." (Mich empfiehlt den Göttern die Anmut meiner beredten Zunge, und den ungeschliffenen Sterblichen zeige ich mannigfaltige Künste.)