Nach dem Abschluss des Nürnberger Friedensexekutionskongresses 1649/50 entstand das Gerücht, dass der kaiserlicher Hauptgesandte Octavio Piccolomini (1599-1656) "einem jeden Knaben, der ... auf einem Steckenpferde vor sein Quartier würde geritten kommen, eine Gedächtniß-Münze ... verehren" wollte. "Es kam des andern Tages eine große Menge solcher Steckenreiter, in verschiedene Schwadronen vertheilet, vor ermeldten Herzogs Quartier auf dem Weinmarkte geritten ... Der Herzog, welcher gar bald den Lerm hörte und diese wunderliche Cavalcade am Fenster erblickte, lies ... fragen, was sie mit dieser ihrer besonderen Gegenwart ... anzeigen wollten. Er kriegte die Erklärung und lachte herzlich des Possens, der hiemit gespielet wurde. Damit jedoch die Knaben nicht unmuthig und betrübt heim ritten, lies er sie über 8 Tage vertrösten ... Sie kamen und ... trabten auf ihren hölzernen Pferden ganz kühn und trotzig daher. Der Fürst hatte inzwischen unsern viereckigen silbernen Pfennig, zehn Kreutzer am Werth, in großer Zahl prägen und einem jedweden Jungen, der in der hölzernen Equipage erschien, mit großen Freuden zu ewigem Andenken austheilen lassen". (Georg Andreas Will, 1764)
[Matthias Ohm]