Die Reichsstadt Ulm hatte sich schon früh zur Lehre Luthers bekannt. Um an die Einführung der Reformation zu erinnern, gab sie im Jubiläumsjahr 1617 mehrere Prägungen heraus. Darunter war auch ein Doppeldukaten, eine Goldmünze mit einem Gewicht von knapp 7 g. Sie zeigt auf dem Avers den Ulmer Wappenschild mit einem Spruchband, das den Namen der Stadt nennt. Die Umschrift lautet: GEDECHTNVS DES EVANGELISCHEN IVBELJAHRES.
Auf dem Revers finden sich eine Inschrift, die den Anlass der Prägung in lateinischer Sprache nennt (MEMORIA IVBILAEI EVANGELICI), und die Darstellung eines aufgeschlagenen Buches mit dem Text VERBUM D(omi)NI MANET IN AETERNVM. Dieser Satz, der in mehreren Büchern der Bibel vorkommt und der die Bedeutung von Gottes Wort besonders betont, entwickelte sich in den ersten Jahren des Reformationszeitalters zu einem Wahlspruch der Protestanten.
[Matthias Ohm]