Ab 1522 erreichte mit dem Prediger Johannes Brenz reformatorisches Gedankengut Schwäbisch Hall. Trotz der Niederlage der evangelischen Truppen im Schmalkaldischen Krieg, an deren Seite die Reichsstadt gestanden hatte, bekannte sich Schwäbisch Hall nachhaltig zur neuen Lehre.
Anlässlich der ersten Säkularfeier von Luthers Thesenanschlag an der Schlosskirche zu Wittenberg ließ der Haller Rat diese gegossene Medaille anfertigen. Sie zeigt auf ihrer Vorderseite in einem Kranz den gekrönten Doppeladler, der mit zwei nebeneinandergestellten Schilden belegt ist. Diese zeigen heraldisch rechts das Kreuz sowie links die Hand als traditionelle Elemente des Münzbilds der mittelalterlichen Hellermünzen, aus denen sich in der Frühen Neuzeit das Wappen der Reichsstadt entwickelte. Auf der Rückseite erlaubt die in einem Kranz platzierte mehrzeilige Inschrift Rückschlüsse auf Datierung und Anlass der Medaillenfertigung: IUBILAEUS EVANGELII SUEVO HALENSIS 1617 (‚Schwäbisch Haller Jubelfest des Evangeliums 1617‘).
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch die Sparkassen-Finanzgruppe Baden-Württemberg ermöglicht.
[Nicolas Schmitt]
Vorderseite: In einem Kranz ein gekrönter Doppeladler, belegt mit zwei nebeneinandergestellten Schilden (heraldisch rechts Kreuz, links Hand)