Der sogenannte Augustus Rex-Pokal aus der Sammlung Ernesto Wolf ist ein faszinierendes Beispiel für die Kunst des Glashochschnitts. Im Gegensatz zum Tiefschnitt wird das gewünschte Darstellungsmotiv beim Hochschnitt erhaben aus der Glaswandung herausgearbeitet, indem man die Umgebung abträgt. Entstehungsort und -zeit des ungewöhnlich gestalteten Pokals - sein Deckel ist als Kurhut mit Hermelinbesatz gebildet - sind bestens dokumentiert. Am 10. Dezember 1731 richtete der Hüttenschreiber der königlich-polnischen kurfürstlich-sächsischen Glashütte in Dresden eine Rechnung an August den Starken. Sie enthält einen Deckelpokal für 110 Taler, der sich dank der präzisen Beschreibung zweifelsfrei mit dem Stuttgarter Hochschnittpokal identifizieren lässt.
Der Pokal ist in der Schausammlung "Glas aus vier Jahrtausenden" im Alten Schloss ausgestellt.