Schachspiele gehörten seit dem Mittelalter zur fürstlichen Ausstattung. Sie demonstrierten die Fähigkeit des Herrschers zum strategischen Denken und seine Eignung als guter Landesvater. Schach war ein wichtiger Bestandteil der fürstlichen Ausbildung, und so reiste der württembergische Prinz Carl Eugen wohl mit diesen Figuren zu seiner Erziehung an den Hof des preußischen Königs nach Berlin.
Die Figuren der Könige und Damen bestehen aus so genannten Pagoden, frühen hinesendarstellungen aus Böttcherporzellan mit Email- und Lackfarben. Die Könige, Läufer und Springer sind mit silbernen, teilweise vergoldeten Buchstaben (K, L, S) bekrönt.
Die Schachfiguren zeigen eine über einen längeren Zeitraum reichende Geschichte des Gebrauchs: Sie weisen Reparaturen, Ausbesserungen und Restaurierungen auf. An vielen Stellen überlagern sich die Restaurierungsmaterialien zeitlich versetzter Eingriffe.
Erworben mit Lotto-Mitteln sowie Mitteln der Museumsstiftung Baden-Württemberg.
[Katharina Küster-Heise]