Johann (Hans) Karl von Thüngen wurde 1648 geboren und machte Karriere beim Militär, er war Oberst eines Infanterieregiments und von 1696 bis 1698 kaiserlicher Generalfeldmarschall. Thüngen, der in Kampfhandlungen sein rechtes Auge verlor, erhielt den schwarzen Adlerorden und wurde in den Reichsgrafenstand erhoben. Während des Spanischen Erbfolgekrieges befehligte er ab März 1704 die Truppen am Oberrhein und Schwaben. Er war Bevollmächtigter bei den Verhandlungen des Austausches der 800 Preußen, die in der Schlacht bei Höchstädt 1703 gefangen genommen wurden und in Ulm untergebracht waren. Die Gespräche waren jedoch erfolglos.
Die Vorderseite der Medaille aus dem jahr 1704 zeigt ein Brustbild des einäugigen Generals in Panzer mit Ordenskette von vorn. Die Rückseite zeigt Mars, der einen Kranz über einen antik gekleideten Feldherrn hält. Dieser reicht der zusammengesunkenen Stadtgöttin Ulm die Hand. Sie hält einen Schild mit Eichenkranz und Inschrift OB. CIV. SERV. auf Postament mit Ulmer Schild.
[Kathleen Schiller]