Der Schmuckstein aus einem Moosachat zeigt ein sitzendes Mischwesen. Das Tier hat einen muskulösen Körper und einen langen Schwanz mit breiterer Quaste. Das Fell ist durch viele feine Striche angegeben. Das Tier ähnelt im Ganzen einer Raubkatze, es hat jedoch sehr lange spitze Ohren. Die gute Arbeit gibt das Tier schön proportioniert wieder, das Fell ist sehr fein herausgearbeitet, die Muskulatur darunter ist gut erkennbar. In der Rossi / Maffei-Publikation von 1707 ist eine antike Gemme des 4. Jahrhunderts v. Chr. mit der Darstellung eines hockenden Luchses abgebildet, die wohl als Vorlage für die Stuttgarter Gemme diente. Diese Gemme ähnelt dem vorliegenden Stück zwar nur entfernt, die Abbildung von 1707 jedoch zeigt deutliche Parallelen. Der Gemmenschneider unserer Gemme, die 1753 erstmals in der Kunstkammer erwähnt ist, wird sich also an der Abbildung orientiert haben.
[Marc Kähler]