Den Avers dieses Neubeschlags der Stuttgarter Stadtmedaille ziert eine Stadtansicht derselben mit Weinbergen und Obstgärten, im Hintergrund sind der Turm der Leonhardskirche, der Turm der Stiftskirche sowie der Neue Bau und das Alte Schloss zu sehen. Darüber streckt sich ein geharnischter Arm, der aus den Wolken ragt. Im Vordergrund ist ein ruhender Mann zu sehen, wohl ein Weingärtner, neben dem das Monogramm PHM (Philipp Heinrich Müller) zu sehen ist. Die Legende lautet STUTTGARDIA DUCATUS WÜRTEMBERGICI METROPOLIS (= Stuttgart, die Hauptstadt des Herzogtums Württemberg), die Beischrift des geharnischten Arms lautet TVTA SVB HOC CLYPEO (= Sicher unter diesem Schild). Den Revers schmückt eine sich aufbäumende Stute, das Wappentier der Stadt, mit säugendem Fohlen. Die Legende des Revers lautet GNATORUM SEDULA NUTRIX (= die emsige Ernährerin ihrer Kinder).
Die Stuttgarter Stadtmedaille wurde erstmals als Neujahrsmedaille auf das Jahr 1700 geprägt und zeigt die Hauptstadt als Ernährerin ihrer Einwohner*innen. Die zeigt sich sowohl auf dem agrarisch geprägten Avers, bei dem Weinberge und Obstgärten dominieren, als auch auf dem Revers mit der säugenden Stute. Der geharnischte Arm Gottes symbolisiert den Schutz, den ihre Einwohner*innen erfahren. Die Medaille wurde sowohl wichtigen Persönlichkeiten verliehen als auch in Grundsteine wichtiger Gebäude gegeben, wie beispielsweise in den Grundsteins des Katharinenhospitals des Jahres 1820.
[Rahel Adel]