Nicht nur Bauern, auch Handwerker und andere Berufe besaßen Gertreidefelder zur eigenen Versorgung. Die Ernte wurde in Säcke abgefüllt, die in der Regel beschriftet waren mit dem Namen des Eigentümers, dem Wohnort, einem Symbol, das meist den Beruf kennzeichnete und einer Jahreszahl, die häufig mit dem Hochzeitsdatum des Eigners übereinstimmte.
Dieser Leinensack gehörte seit 1897 Heinrich Bauer. Er besaß mehrere Säcke, dieser trug die Nummer 5. Er wohnte in Unterjesingen und war von Beruf Weingärtner. Hierfür steht die Traube und das typische gekrümmte Messer der Weingärtner, die Happe. Auf früheren Säcken der Weingärtner symbolisierte oft allein das Messer den Berufsstand, spätere Säcke waren meist nur noch beschriftet [siehe Foto 2 und 3 mit Vergleichsobjekten].