Zur Zeit des Empire bestimmten die Erzeugnisse der Kaiserlichen Manufaktur Sèvres, diktiert vom Geschmack Napoleons I., die Porzellanherstellung in ganz Europa.
Schlanke Gefäße mit straffem Umriß bestechen durch scheinbare Schlichtheit. Ihre starke, oft flächendeckende Vergoldung entwertet das Porzellan zum nebensächlichen Trägermaterial.
Ein neues Verhältnis zur Natur veränderte die herkömmlichen Kategorien der Porzellanbemalung. Blumen wurden jetzt botanisch bestimmbar. Topographische Ansichten traten an die Stelle von Landschaftsmalereien. Die Figurenmalerei wurde durch Porträtdarstellungen ersetzt.
Hier besonders wird das neue Selbstverständnis des Bürgertums offenkundig. Weder qualitativ noch formal unterscheiden sich Porträtporzellane bürgerlicher Auftraggeber von ihren zeitgleichen höfischen Vorbildern.
1806 kam die Heirat zwischen Katharina, der Tochter König Friedrichs I. von Württemberg, und Jérôme, dem jüngsten Bruder Napoleons I., zustande. Im folgenden Jahr setzte der französische Kaiser Jérôme in Kassel als Regenten des neu gebildeten Königreichs Westphalen ein. Katharina hielt ihrem Mann auch nach 1814 die Treue. [Dr. Sabine Hesse]
Die Erfassung dieses Objekts wurde durch die Deutsche Digitale Bibliothek im Rahmen des von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geförderten Programms NEUSTART KULTUR ermöglicht.