Das Flachrelief zeigt ein Altersporträt der in Kassel geborene Schriftstellerin Malwida von Meysenbug (1816-1903), die seit den 1870er Jahren in Rom lebte. Kopf bezeichnet Meysenbug in seinen Lebenserinnerungen als "beste Freundin" seiner späten Jahre. Als Sympathisantin der Revolution von 1848 war Meysenbug Anfang der 1850er Jahre nach London emigriert, wo sie als Erzieherin im Haus des russischen Revolutionärs Alexander Herzen tätig war. Mit den Kindern Herzens auf Italienreise hatte Kopf sie 1863 in Rom kennengelernt. Sie war mit vielen bedeutenden Persönlichkeiten ihrer Zeit befreundet und führte einen ausgedehnten intensiven Briefwechsel mit ihnen. In London war sie u. a. mit Carl Schurz, Giuseppe Mazzini und Giuseppe Garibaldi bekannt geworden, später mit Richard Wagner, Friedrich Nietzsche, dem Maler Franz von Lenbach und Romain Rolland. Ihr literarisches Hauptwerk "Memoiren einer Idealistin" (1869 zunächst in Französisch, 1876 in Deutsch erschienen) erlebte viele Auflagen und beeinflusste bis in das 20. Jahrhundert hinein Generationen von Frauen. 1901 war sie die erste Frau, die für den Literaturnobelpreis nominiert wurde.
Bez. "MALVIDA MEYSENBUG./ I. KOPF. FEC. ROMA. 1896."