Das Wallfahrtswesen war früher – vor allem in der katholischen Bevölkerung – weit verbreitet. Wallfahrtsorte wurden und werden aufgesucht, um dort durch Gebet um Heilung von Krankheiten zu erbitten. Für die Allgäuer waren Maria Steinbach, die Wieskirche, Maria Einsiedeln u.a. beliebte Wallfahrtsorte. Als Bitte um Fürsprache bei Gott oder als Dankgabe spendeten die Wallfahrer dem entsprechenden Heiligen, dem die Kirche gewidmet ist, Votivgaben (vom lat. Worte vovere = geloben), die bildhaft die Krankheiten darstellten: oben links und rechts Frauenleiden in der Mitte Kopfweh; darunter Herzkrankheiten, Brust- und Beinleiden. Auch bei Tierkrankheiten flehte man um Hilfe. Die Votivgaben sind also symbolische Opfer, die für die erfolgte oder gewünschte Rettung aus einer Notlage oder Krankheit dargebracht werden. Sie werden auch als „Ex voto“ bezeichnet. Votivbilder stellen oft die Krankheit oder das Unglück dar, aus der man errettet wurde.