Überregionale Bedeutung entfaltete die Wallfahrt nach Weißenau in erster Linie wegen des dort verehrten Heiligblutreliquiars: Die Legende weiß zu berichten, das Blut Christi wäre einst von Maria Magdalena unter dem Kreuz aufgesammelt worden. Im 13. Jahrhundert kam die Reliquie schließlich infolge einer Schenkung König Rudolfs an das Kloster. Die Heiligblutverehrung stand dabei stets in Konkurrenz zum benachbarten Kloster Weingarten, in dessen Schatten sich der Konvent Weißenau zeit seines Bestehens bewegte. Im Jahr 1709 erhielt die Reliquie eine neue Fassung, die nach oben in ein Kreuz sowie die Figuren von Maria und Johannes mündet.
Diese Medaille aus dem Jahr 1983 zeigt auf ihrem Avers die ältere, ovale Fassung der Heiligblutreliquie. Auf der Rückseite findet sich eine Ansicht der Fassade der Klosterkirche. Die Umschrift identifizierte den Anlass der Prägung: Hervorgegangen ist diese Medaille aus den Feierlichkeiten, die das 800-jährige Jubiläum der Reliquienstiftung begleiteten.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert.
[Nicolas Schmitt]