Messquadranten wie dieses Exemplar aus der Stuttgarter Kunstkammer galten um 1600 als einfache Instrumente für die geografische Vermessung. Mit dem Zeiger wurden nacheinander zwei Geländepunkte anvisiert; der dabei entstehende Winkel auf der Skala entspricht dem Ho-rizontalwinkel im Gelände. Mit Hilfe des Kompasses konnte zudem die Lage der Punkte zu den Himmelsrichtungen bestimmt werden. Im Kontrast zu dieser praktischen Verwendung steht die Verzierung mit einem eingravierten Engelskopf und zwei Fruchtgirlanden. Sie zeugt von dem Wunsch nach einer repräsentativen ästhetischen Gestaltung und entspricht der Bedeutung, die der Landvermessung zukam. [Irmgard Müsch]
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