Der achteckige Schmuckstein aus einem hellgelben Topas ist aufwendig facettiert und zeigt das jugendliche Porträt König Ludwigs XIV. von Frankreich (1638–1715). Der Dargestellte trägt eine reich verzierte Halskrause und einen kreuzförmigen Orden. Er hat lange lockige Haare und trägt einen kurzen Oberlippenbart. Das Bild ist so auf die Mulden der Rückseite abgestimmt, dass das Porträt beim Blick in diese aus einem jeweils anderen Blickwinkel geradezu dreidimensional erscheint. Das herausragende Stück wurde 1671 bei Daniel Neuberger gekauft. Obgleich fast alle folgenden Kunstkammerinventare den Dargestellten als Ludwig XIII. (1601–1643) identifizieren, ist die Ähnlichkeit mit den Bildnissen seines Sohnes und Nachfolgers Ludwig XIV. größer. Sehr gut vergleichbar ist ein Porträt aus dem Jahr 1661, das in Gesichtsform, Haartracht, Kleidung und Schmuck große Übereinstimmungen zu dem Topas zeigt.
[Marc Kähler]