Agrippina die Ältere heiratete auf Weisung ihres Onkels, des damaligen Kaisers Augustus, Germanicus und begleitete ihn auf seinen Feldzügen in rechtsrheinischen Gebieten. Als dieser 19 n. Chr. unter ungeklärten Umständen verstarb, kehrte sie mit seiner Asche nach Rom zurück. Ihr Verhältnis zum amtierenden Kaiser Tiberius war geprägt von Spannungen. Diese gipfelten 29 n. Chr. in Agrippinas Verbannung, wo sie sich vier Jahre später das Leben nahm. Nach dem Tod des Tiberius und dem Regierungsantritt von Caligula, einem Sohn Agrippinas der Älteren, wurde ihre Asche nach Rom für eine standesgemäße Beisetzung im Augustusmausoleum geholt. Ihr zu Ehren ließ er den Sesterz prägen. Die Vorderseite zeigt die Büste Agrippinas. Auf der Rückseite ziehen zwei Maulesel das reich verzierte carpentum - einen einachsigen Reisewagen, der fast ausschließlich zur Repräsentation genutzt wurde. Die Inschrift SPQR MEMORIAE verweist auf das ehrenvolle Gedenken an Agrippina durch den Senat und das römische Volk.
[Lilian Groß]