Bei der Wahl ihrer Garderobe hatte sich auch in Württemberg die höfische Gesellschaft des 18. Jahrhunderts am Vorbild Versailles zu orientieren. Enge Mieder und seitlich weit ausladende Reifröcke bestimmten die Damenmode "à la française". In der zweiten Jahrhunderthälfte von England ausgehende Impulse für eine bequemere, zurückhaltende Gestaltung sind auf dem Kontinent begeistert aufgenommen worden - wie das Damenkostüm nach englischer Art belegt. Statt mit einem Reifrock wurde die elegante schleppende "Robe à l’anglaise" nur noch mit Unterröcken und einem kleinen Gesäßpolster getragen. Das verarbeitete Seidengewebe - im zeittypischen Streifenmuster - ist mit einer höchst qualitätsvollen Stickerei dekoriert.
Das Damenkleid wurde von der Gesellschaft zur Förderung des Landesmuseums Württemberg erworben. Es ist im Modemuseum im Schloss Ludwigsburg ausgestellt.