Die prächtig vergoldete und gefasste Madonnenfigur konnte bei Prozessionen mitgeführt werden. Dafür sprechen neben der Gestaltung der Skulptur auch Schraubenlöcher am Sockel, die vermutlich der Montage auf einem Tragegestell dienten.
Die Himmelskönigin thront auf Wolken, gestützt von geflügelten Engelsköpfen. Sie wendet sich leicht nach rechts zu den Gläubigen, die der Prozession beiwohnen. Auf ihrem Schoß sitzt der Jesusknabe, der sich segnend zu den Zuschauern auf der anderen Seite hin dreht.
Die Gruppe ist von hoher Qualität. Zu dem vornehmen, hoheitsvollen Bild der gekrönten Madonna tragen der lange, anmutig gebogene Hals und die asymmetrisch angelegte Frisur bei. In der Faltengebung, selbst auf der Rückseite der Figur, gibt es keinen Schematismus. Der Schnitzer ist unter den besten und modernsten Bildhauern seiner Zeit zu suchen.
Die Skulptur ist im Klostermuseum Bad Schussenried ausgestellt.
[Fritz Fischer]