Kiautschou (heute Jiaozhou) war ein deutsches Pachtgebiet und Flottenstützpunkt an der Südspitze der Provinz Shandong in China. Die 5-Cent-Münze, die in Berlin zur Verwendung in der Kolonie produziert wurde, trägt auf der Vorderseite mehrere Inschriften in chinesischen Schriftzeichen, die übersetzt „kaiserlich-deutsche Münze“, „Tsingtao“, „5 Cent“, „20 Stück auf einen Dollar“ und „großes Geld“ bedeuten. Auf der Rückseite ist der Marineadler, der Reichsadler auf einem Anker, zu sehen, umgeben von den Angaben zum Geltungsgebiet, dem Prägejahr und dem Wert dieser Münze.
Die Münze ist Teil eines umfangreichen Konvoluts und stammt aus dem Besitz von Dr. Hanns Moser (1885–1945). Moser war Direktor des Münzamts in Stuttgart, bevor er zwischen 1939 und 1945 Direktor der Münze Berlin wurde.
Die Erforschung dieses Objekts erfolgte im Rahmen des Projekts „Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten – ein Erstcheck“, das vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste (DZK) gefördert wurde.
[Matthias Ohm/Malena Alderete]