Dieser Halbtaler zeigt auf dem Avers das Stadtschild von Kaufbeuren – dem Prägeort dieser Münze. Das Wappen von Kaufbeuren ist gespalten: Die rechte Seite des gespaltenen Stadtwappens, das durch Schrägbalken geteilte Schild mit einem sechsstrahligen Stern in jedem Feld, gilt als Wappen der Herren von Beuren. Der Schrägbalken ist hier noch mit Ranken verziert. Der halbe Adler, seit 1323 auf einem Sekretssiegel der Stadt nachzuweisen, zeigt den Status der Stadt als Reichsstadt. 1530 erhielt die Stadt von Kaiser Karl V. das Münzrecht für alle Metalle und Nominale, das sie 1540-1555 ausübte. Diese Münze wurde 1547 geprägt, wie die geteilte Jahreszahl im Münzbild angibt. Neben dem Stadtwappen weist auch die Legende auf die Stadt Kaufbeuren als Münzherr dieses Halbtalers hin: MON(ETA) NO(VA) CIVITATIS KAVFBEIRENSI(S). Der Apfel in der Legende ist das Münzmeisterzeichen von Hans Apfelfelder. Er signierte die von ihm und seinen Gesellen geprägten Münzen mit einem Apfel als sog. redendes Zeichen.
Auf dem Revers ist das geharnischte und bekrönte Hüftbild von Kaiser Karl V. abgebildet, der der Stadt das Münzrecht zusprach. Er blickt nach rechts, hält ein Zepter mit seiner Rechten und mit seiner Linken einen Schwertgriff. Um den Hals trägt er den Orden vom Goldenen Vlies. Die Legende nennt seinen Kaisertitel: CAROLV V ROMA(NORVM) IMP(ERATOR) SEMP(ER) AV(GVSTVS).
