Zu Kriegsbeginn 1914 rückten in allen Garnisonen des Deutschen Reiches die Soldaten aus. Auf den beiden Bildern holen Soldaten des 1. Badischen Leib-Grenadier-Regiments Nr. 109 die Fahnen in der Kaserne in der Moltkestrasse in Karlsruhe ab und marschieren an Großherzog Friedrich vorbei.
Die Regimentsgeschichte der Leib-Grenadiere gibt ein plastisches Bild der Zustände im August 1914 wieder: „Alles spielte sich so ab, wie es tageweise in den Mobilmachungskalendern aufgezeichnet stand. Schon vor dem ersten Mobilmachungstag (dem 2. August) hatten sich alle für die Kriegsformationen bestimmten aktiven Offiziere, Unteroffiziere und Kommandos an ihre Kriegsstellen begeben und hatten dort Aufstellung dieser Formationen in die Wege geleitet. Beim Regiment wurden die bisher etwa 120 Mann starken Kompanien durch die vom ersten bis zum dritten Mobilmachungstag eintreffenden Ersatzmannschaften auf je 250 Mann verstärkt. Alle mußten in die neue feldgraue Kriegsgarnitur eingekleidet werden
Die zu den Fahnen eilenden Massen mußten untergebracht und verpflegt werden. Waffen und Munition waren für sie aus den Zeug- und Pulverhäusern, wo sie bereitlagen, beizuschaffen, die Seitengewehre waren zu schärfen. Die Leute empfingen Erkennungsmarken mit derselben Nummer, unter der ihre Personalien in die Stammrolle eingetragen wurden. Sold- und Feldgesangbücher, die kleinen Verbandpäckchen, die in den vorderen Rockzipfel einzunähen waren, die eisernen Portionen, die Kaffeemühlen wurden
ausgegeben. Fürsorglich wurde jeder Mann nochmals gegen Pocken geimpft. […]"