An einen starken eichenen Holzstiel ist eine schmiedeeiserne, rechtwinklig gebogene und unten scharfe Schaufel zum Torfstechen angesetzt. Die Torfstechschaufel wurde vom örtlichen Schmied in Strittmatt vor dem Jahr 1900 hergestellt. Die Initialen des früheren Besitzers Jakob Matt (1841-1923) in Strittmatt sind mit den Buchstaben I.M. in der eisernen Schaufel eingeschlagen. Die Schaufel wurde bis zum Zweiten Weltkrieg benutzt. Ärmere Dorfbewohner hatten früher oft kein Holz für den Winter zur Verfügung, außer dem, was sie an bestimmten Tagen in den Wäldern auflesen durften (dürre Äste). Hochmoore gab
es dagegen auf dem Hotzenwald genug. So ging man im frühen Sommer mit dieser Schaufel ins "Turbemoos" (Torfmoor), wo man backsteingroße Torfstücke ausstach und zu einer gut durchlüfteten lockeren Mauer zum Trocknen aufsetzte. Der Torf war dann im Herbst trocken und konnte mit Wagen oder Schlitten heimgeholt werden. Die Leute heizten damit im Winter. Auch das großherzogliche Baden besaß im Jahr 1860 und danach ein staatliches Torfmoor auf dem Gelände des heutigen Schluchseewerkes bei Egg, Gemeinde Rickenbach. (Paul Eisenbeis)