Im Pfälzischen Erbfolgekrieg Ende des 17. Jahrhunderts marschierten französische Truppen auch durch Gochsheim, heute ein Stadtteil von Kraichtal im Landkreis Karlsruhe. Sie zerstörten die Stadt, und auch die Kirche St. Martin. Der Wiederaufbau, durch Baumeister Anton Petri, dauerte bis 1704. Anlässlich der Weihe des neuen Gotteshauses ließ der Auftraggeber, Herzog Friedrich August aus der Nebenlinie Württemberg-Neuenstadt, im selben Jahr Medaillen prägen.
Diese Goldmedaille zeigt auf der Vorderseite eine Längsansicht der Kirche, mit Glockenturm und Apsis. Auf dem Giebel links ist ein Storch mit großem Nest zu sehen. In der christlichen Ikonographie gilt der Zugvogel als Sinnbild für Himmelfahrt und Wiederkunft Christi.
Über der Kirche sind unter einem Fürstenhut zwei Wappen vereint dargestellt: das württembergische Wappen mit den drei Hirschstangen sowie das Ebersteinische Wappen mit einer Rose. Die Rückseite gibt das Datum der Weihe an, 15. IUNY 1704.
[Lilian Groß]