In Tübingen, wo zuletzt unter Eberhard im Bart im späten 15. Jahrhundert Münzen geprägt worden waren, ließ der württembergische Herzog Johann Friedrich eine Münzstätte einrichten, um den Bedarf an Münzen während der „Kipper- und Wipperzeit“ zu decken. Hier entstanden 1622 und 1623 einfache Hirschgulden, 1623 auch doppelte, Münzen im Wert von 120 Kreuzern. Die Hirschgulden aus der Prägestätte Tübingen tragen im Abschnitt den Buchstaben T.
Neben einer Münzstätte wurde in Tübingen auch ein Streckwerk angelegt, eine mechanische Maschine, in der die Zaine –stangenförmige Metallrohlinge zur Herstellung der Schrötlinge – zwischen zwei Rollen oder Walzen auf die gewünschte Dicke gepresst wurden.
[Matthias Ohm]