Der kolorierte Kupferstich zeigt eine Karikatur von James Gillray (1757-1815) auf den Rastatter Gesandtenmord dar, der in den Nachtstunden des 29. April 1799 die Friedensbemühungen zwischen Frankreich und Österreich beendete.
Dargestellt sind links eine Kutsche mit dem Gepäck der Gesandten und in der Bildmitte die blutige Ermordung zweier Gesandten durch Husaren mit langen Säbeln. Der Text unter der Grafik lautet: "The high german method of destroying vermin at Ratstadt. Now you shall see! how the cruel Austrians turn’d the heads of two French gentlemen, whose brains were deraigned." Und den Druckerhinweis: "Pub. May 22nd 1799 by H. Humphrey 27 St. James Street"
Am 22. April 1799 fand die 97. und letzte Tagung des preußisch-österreichisch-französischen Friedenskongresses in Rastatt statt. Am nächsten Tag reisten die teilnehmenden Diplomaten ab, mit Ausnahme der Franzosen. Die Franzosen erhielten ein Ultimatum, innerhalb von 24 Stunden abzureisen. Dem kamen sie in der folgenden Nacht nach; am 28. April gegen 22 Uhr verließen sie Rastatt.
Was dann geschah, wurde nie geklärt. Zwei französische Gesandten wurden nahe Rastatt ermordet und noch am Abend des 29. April in Rastatt feierlich beigesetz. Gleich nach der Tat und das ganze 19. Jahrhundert hindurch wurde heftig über die Frage gestritten, wer den Mord in Auftrag gegeben habe. Unter den auf den Rastatter Kongress vertretenen Regierungen war keine, die nicht irgendwann von irgendjemandem dieses Verbrechens beschuldigt worden wäre.