Diese Silbermünze zeigt auf dem Avers die Büste des Münzherrn nach rechts, der durch die Legende benannt ist: WILHELM KÖN(IG) V(ON) WÜRTTEMB(ERG). Unter dem Porträt von König Wilhelm I. von Württemberg befindet sich das Prägejahr 1836 und das Kürzel W des Medailleurs Johann Ludwig Wagner, der 1772 in Durlach im Pfinzgau geboren wurde und von 1798 bis 1837 Stempelschneider in Stuttgart war.
Das Münzbild des Revers zeigt auf einem runden Wappenschild mit gepunktetem Grund das Wappen des Königreichs Württemberg (gespalten, 3 Hirschstangen übereinander, 3 Löwen übereinander). Das Wappen ist bekrönt mit einer Königskrone und ein Eichenlaubkranz ist darum gelegt. Unter dem Wappen befindet sich die Wertangabe 1 K(REUZER). Die Legende gibt an, dass es sich hier um eine SCHEIDEMÜNZE handelt.
Scheidemünzen waren Kleinmünzen, die Käufer und Verkäufer bei einem Geschäft mit kleineren Wertdifferenzen friedlich „scheiden“ sollten – was mit Großsilbermünzen nicht in allen Fällen möglich war. Seit dem 16. Jh. ist der Begriff Scheide- bzw. Schiedsmünze bekannt und seit dem 18. Jh. ist auf solchen Münzen innerhalb des Heiligen Römischen Reichs die Angabe „Scheidemünz“ aufgeprägt. Allerdings war bereits von Beginn an die Ausgabe von Scheidemünzen problembehaftet: Ihr Nennwert soll ihrem Realwert möglichst nah sein, jedoch stellte die Prägung kleiner Nominale im Verhältnis zu ihrem Wert einen größeren Arbeitsaufwand dar und war somit teurer. Um die höheren Produktionskosten auszugleichen wurde der Realwert der Scheidemünzen verringert.