Die gut erhaltene Schüssel mit Reliefdekor aus dem römischen Cannstadt gehört zur Objektgattung der "Terra Sigillata". Diese Bezeichnung, die "gestempelte Keramik" bedeutet, ist ein moderner Sammelbegriff, der sich auf die in den Ton eingeprägten Töpfernamen bezieht. Charakteristisch sind die gleichmäßig rote Farbe und die glänzende Oberfläche dieses feinen, für den gehobenen Bedarf gedachten Geschirrs. Man hat es ursprünglich im italischen Arezzo produziert, stellte es seit dem 1. Jahrhundert nach Christus aber auch in den Provinzen, wie Gallien, Germanien und Rätien, im Manufakturbetrieb her. Das umlaufende Bild zeigt eine grausame Szene aus der Welt des römischen Circus, u. a. einen nackten Gefangenen, der von einem Raubtier angefallen wird.
Die Bilderschüssel aus Bad Cannstadt wird im Depot aufbewahrt.